Jugend

Perpetua und Felicitas: Mit Beharrlichkeit zum Glück!

von Daniele Supino

Perpetua und Felicitas waren zwei nordafrikanische Frauen, die am 7. März 203 für ihren Glauben starben. Sie gehören zu den ersten ­christ­lichen Heiligen und werden deswegen auch im Hochgebet der Eucharistiefeier genannt. Die Jugendseite konnte exklusiv mit ­Perpetua ein Interview führen.

Perpetua, kannst du dich kurz vorstellen?
Ja, klar! Ich bin eine 22-jährige Frau aus bürgerlichem Hause und wohne in Karthago (das liegt im heutigen Tunesien). Ich bin verheiratet und habe ein kleines Kind, das ich noch stille. Und sehr wichtig: Ich bin Christin, wie auch meine beste Freundin Felicitas.

Und warum seid ihr in Haft? Was habt ihr gemacht?
Naja, wir sind Christen …

Was ist daran so schlimm?
Um es mit einfachen Worten zu sagen: Wir Christen weigern uns, den römischen Kaiserkult zu praktizieren, bei dem der Kaiser als göttlich verehrt wird. Dies wird als Akt der Rebellion gegen die römische Autorität betrachtet und mit Gefängnis bestraft.

Hilft euch denn niemand? Eure Eltern, eure Ehemänner?
Nein, im Gegenteil. Mein Vater hat mich angefleht, den römischen Göttern zu opfern und so mein Leben zu retten. Er hat kein Verständnis für meinen neuen Glauben. Ich musste mich von ihm, von meiner Familie emanzipieren. Und was noch schlimmer ist: Wir müssen uns von unseren Babys trennen. Stell dir vor: Felicitas hat eben erst ein Mädchen geboren… Das ist hart. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir sind getauft, wir haben uns öffentlich zum Christentum bekannt und müssen mit der Todesstrafe rechnen. Aber ich weiss, dass ich das Richtige gemacht habe, denn ich hatte einen Traum…

Willst du uns davon erzählen?
Ich sah eine Leiter, die zum Himmel führte. Darunter lauerte ein Drache. Mithilfe eines Freundes erklomm ich aber die Leiter. Oben angekommen sah ich einen alten Hirten, der mir von einem süsslichen Käse zu essen gab.

Euer Gedenktag ist der 7. März. Am Tag darauf ist der internationale Frauentag. Was willst du den heutigen Frauen sagen?
Dass es sich immer lohnt, für die Rechte einzustehen, auch wenn es kurzfristig keine schnellen Verbesserungen gibt. Ich und Felicitas haben für unseren Glauben gekämpft und uns gegen unsere Familien gestellt. Heutige Frauen müssen für Gleichberechtigung streiten und dabei auch gesellschaftliche Strukturen infrage stellen. Aber nur mit Mut erreichen wir Gerechtigkeit und Glück für alle! Das bekräftigen auch unsere Namen, die wie ein politischer Slogan klingen: Perpetua (die Standhafte) und Felicitas (Glück): Mit Beharrlichkeit zum Glück!