«Laudato-si» - Aktionsjahr für Umwelt und Entwicklung

Zum fünften Jahrestag der Veröffentlichung seiner Enzyklika «Laudato si» (»Sei gepriesen») hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, deren Anliegen im kommenden Jahr zu vertiefen und umzusetzen.

Ein solches «Laudato-si»-Jahr solle sich an eine bereits begangene Aktionswoche anschliessen, so das Kirchenoberhaupt gegen Ende seines Mittagsgebetes am Sonntag im Vatikan. Das von der vatikanischen Behörde für menschliche Entwicklung angeregte Jahr soll bis zum 24. Mai 2021 gehen. Franziskus lud dazu «alle Menschen guten Willens» ein, sich anzuschliessen und sich gemeinsam um «unser gemeinsames Haus und um unsere schwächeren Brüder und Schwestern zu kümmern». Gleichzeitig lud er dazu ein, ein diesem Aktionsjahr gewidmetes Gebet zu beten.

Aktionswoche ausgeweitet

Um dem Anliegen seines auch ausserkirchlich beachteten Rundschreibens noch einmal Nachdruck zu verleihen, hatte Franziskus im März mit einer Videobotschaft zunächst zu einer Aktionswoche vom 16. bis 24. Mai eingeladen. Dies solle eine «globale Kampagne» zum Jahrestag von «Laudato si» werden. Wegen der Corona-Pandemie fielen jedoch zahlreiche geplante Veranstaltungen aus, unter anderem ein internationales Treffen mit mehreren Hundert Jung-Unternehmern zum Thema nachhaltiger Wirtschaft in Assisi. Daher weitete das federführende vatikanische «Dikasterium für ganzheitliche menschliche Entwicklung» die Aktionswoche zu einem Aktionsjahr aus.

Das Gebet, übersetzt

«Liebevoller Gott,

Schöpfer des Himmels, der Erde und all dessen, was sie bergen.

Öffne unseren Geist und rühre unsere Herzen, damit wir ein Teil sein können deiner Schöpfung, deines Geschenks.

Sei in diesen schwierigen Zeiten den Bedürftigen nahe, besonders den Ärmsten und Schwächsten.

Hilf uns, kreative Solidarität zu beweisen, um die Folgen dieser globalen Pandemie anzugehen.

Lass uns mutig werden, die umwälzenden Veränderungen anzugehen, um das gemeinsame Wohl aller zu suchen.

Dass wir mehr als je zuvor spüren, wie wir untereinander verbunden und voneinander abhängig sind.

Tu dies auf eine Art und Weise, so dass wir in der Lage sind, den Schrei der Erde und den Schrei der Armen zu hören und zu antworten.

So können die derzeitigen Leiden zum Geburtsschmerz einer Welt werden, die geschwisterlicher und nachhaltiger ist.

Unter dem liebevollen Blick Marias, der Trösterin, bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

Amen»

(cic)