Petition «Zeichen gegen Missbrauch» dem Nuntius übergeben

620 Menschen stehen hinter den Forderungen des Aktionsbündnisses «Zeichen gegen Missbrauch». Am Mittwoch hat das Komitee Nuntius Thomas E. Gullickson eine Petition mit Unterschriften  übergeben. Ob das Anliegen Papst Franziskus persönlich erreicht, ist ungewiss.

Am 20. August haben vier Vertreterinnen und Vertreter des Aktionsbündnisses «Zeichen gegen Missbrauch» in Bern einen von 620 Personen unterschriebenen Forderungskatalog an Nuntius Thomas E. Gullickson übergeben. Gullickson ist der päpstliche Vertreter in der Schweiz.

Laut Angaben des Bündnisses richten sich die Forderungen an Papst Franziskus und die Weltkirche. Gemäss einer Medienmitteilung vom Mittwoch stammen die Unterzeichnenden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Gullickson: "andere Zugänge"

Gullickson teile das Anliegen und die Problemwahrnehmung rund um die globalen Missbrauchsfälle, bei den Wegen zur Lösung habe er teilweise andere Zugänge, sagte er bei der Übergabe gemäss Medienmitteilung.

Mit diplomatischer Post nach Rom

Der Nuntius habe zugesichert, den Brief des Aktionsbündnisses mit einem persönlichen Begleitschreiben dem Substitut des Staatssekretariats, Edgar Peña Parra, per diplomatischer Post zu schicken. Dieser Weg sei seiner Einschätzung nach jener, der am ehesten Erfolg verspreche, Papst Franziskus persönlich zu erreichen. Rückmeldung und Bestätigung des Erhalts sei seinen Angaben zufolge wenn, dann frühestens in sechs Monaten zu erwarten.

Am 29. Juni waren rund 150 Menschen persönlich zur Kundgebung «Zeichen gegen Missbrauch» nach Bern gekommen. Zu den Forderungen des Bündnisses, das Zürcher Theologinnen und Theologen im Mai gebildet hatten, gehören die vollumfängliche Akteneinsicht für die Opfer von sexuellem Missbrauch sowie die Einrichtung unabhängiger Beratungsstellen in allen Ländern. Auch das kirchliche Strafrecht soll ergänzt werden: Jede sexuelle Ausbeutung soll unter Strafe gestellt werden. (uab)