Unesco-Welterbe: Buchenwald am Bettlachstock

Uralte Buchen wachsen am Bettlachstock, einem Berg im Solothurner Kettenjura. Nun ist der Buchenwald in das Unesco-Welterbe aufgenommen worden. Darüber freut sich Theo Sury, Präsident der Kirchgemeinde St. Klemenz in Bettlach.

Das Solothurner Dorf Bettlach liegt am Südfuss des Jura, acht Kilometer westlich von Solothurn. Als Wahrzeichen des Dorfes gilt eine Felswand der Wandflue (1399 m. ü. M.). Doch auch ein anderer Berg auf dem Territorium der Gemeinde hat es in sich: Der mit 1299 Metern über Meer etwas kleinere Bettlachstock.

Über 200 Jahre alte Buchen

Auf dem Gebiet rund um den Berg wächst ein grosser Buchenwald, der seit 1985 nicht mehr bewirtschaftet wird. Der Wald weise einen hohen Anteil von alten Bäumen auf, teilte der Kanton Solothurn im Januar 2020 mit. Die ältesten Buchen seien über 200 Jahre alt. Solche Wälder seien in Europa selten geworden.

Aus diesem Grund wurde der Bettlachstock im vergangenen Jahr beim Unesco-Welterbezentrum in Paris zur Aufnahme angemeldet. Nun hat das Welterbekomitee der Unesco entschieden, diesen Wald und weitere Buchenwälder im Tessin ins Welterbe aufzunehmen, wie das Bundesamt für Umwelt am Donnerstag mitteilte.

Darüber freut sich Theo Sury. Er ist der Präsident der Kirchgemeinde St. Klemenz in Bettlach. Er sehe den Berg und seinen Wald jeden Tag, wenn er draussen unterwegs sei, sagt Sury am Telefon. «Der Bettlachstock ist ein prägnanter Berg, der zu Bettlach gehört. Zu jeder Jahreszeit ist er sehr schön», meint er unter Anspielung auf die unterschiedliche Färbung des Laubes. (bal)

Bischof Felix Gmür: Aufnahme der Buchenwälder ist eine Auszeichnung der Schweizer Umweltpolitik

Bischof Felix Gmür freut sich über eine Entscheidung aus Paris: Die UNESCO hat alte Buchenwälder im Tessin und im Kanton Solothurn in die Welterbeliste aufgenommen. «Möge uns der gute Mittelweg zwischen Pflege und Nutzung weiterhin gelingen!», sagt der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.