Jugend

«Ich bin hin­gegangen und bin geblieben!»

von Daniele Supino

Letesef und Kostina stammen aus Eritrea, ­wohnen in Balsthal und sind 16 und 14 Jahre alt. Letesef besucht das Gymnasium in Solothurn, Kostina geht in die 8. Klasse in Balsthal. In ihrer Freizeit spazieren sie gerne mit Freundinnen und sind im Karate-Klub. Seit vier ­Jahren trainieren sie regelmässig, haben den braunen Gürtel und auch schon Medaillen ­gewonnen. Gleichzeitig haben sie auch mit dem Ministrantendienst ­begonnen.

Letesef, Kostina, welchen Bezug habt ihr zur Religion?
Kostina: Wir sind katholische Eritreer, unsere Eltern sind sehr religiös, und das ist auf uns Kinder übertragen worden. Wir beten zum Beispiel vor jedem Essen und vor dem Einschlafen.

Letesef: Wenn es mir nicht gut geht, wenn ich Schwierigkeiten habe, dann bete ich und ich spüre eine grosse Kraft in mir. Gott ist mir schon so viele Male beigestanden, seit der Geburt, das gibt mir eine grosse Sicherheit. 

Kostina: Unsere Mutter erzählt uns oft, dass Gottes Wille sie bei der Flucht aus Eritrea unterstützt hat. Ohne Gottes Hilfe hätte ihre Reise kein gutes Ende genommen.

Letesef: Mir ist bewusst, dass es ein grosses Glück ist, hier zu sein. Meine Eltern hätte es auch in ein anderes Land verschlagen können. Wir empfinden grosse Dankbarkeit für unsere Eltern, die uns Kindern ein besseres Leben ermöglichen wollten und für Gott, der uns jeden Tag beschützt.

Wie seid ihr zum Ministrieren gekommen?
Letesef: Ich wurde angefragt, ob ich mitmachen will. «Warum nicht?», sagte ich mir. Ich bin hingegangen und bin geblieben, so sehr hat es mir gefallen.

Was macht ihr besonders gerne beim Ministrieren?
Kostina: Eigentlich alles … 

Letesef: Ich auch, an der letzten Weihnachtsmesse durfte ich zum ersten Mal Weihrauchdienst machen. Ich war da ziemlich aufgeregt, aber alles ging gut und im Nachhinein fand ich es ein tolles Erlebnis.

Im letzten Jahr gab es einen Umbruch in der Minischar, nicht wahr?
Letesef: Ja, jetzt haben wir eine Schar mit ganz vielen jungen Minis und wir beide sind in die Scharleitung hineingerutscht, weil wir die «ältesten» sind. Wir haben nun eine Vorbildfunktion, die anderen Minis schauen nun zu uns auf und sind für jeden Verbesserungstipp dankbar.

Kostina: Wir sind eine motivierte Gruppe, der Zusammenhalt ist für uns wichtig. Wenn jemand ausfällt, dann übernimmt immer jemand spontan. 

Letesef: In naher Zukunft wollen wir für unsere Gruppe Freizeitaktivitäten organisieren. Wir denken so an Spielabende, Guetzlibacken, Kinobesuch oder auch an einen Besuch im Europapark Rust.

Bei wem oder wo können sich Jugendliche über den Ministrantendienst informieren?
Alle, die sich dafür interessieren, sind herzlich zum «Mini-Schnuppern» mit gemeinsamem Mittagessen am Samstag, 4. Mai 2024, um 12.00 Uhr im Pfarreiheim Balsthal eingeladen. Dort kann man mit vielen Minis sprechen und sich aus erster Hand informieren. Wir sind eine coole Gruppe: Wir warten auf dich!