«Jede asylsuchende Person soll das Asylverfahren in den Grundzügen verstehen»

«Jede asylsuchende Person soll das Verfahren, dem sie unterworfen ist, von Anfang an in seinen Grundzügen verstehen, die Kriterien für die Asylgewährung kennen und jederzeit Zugang zu kostenloser Rechtsberatung haben» Die Baselbieter Anwältin und Strafrichterin Lea Hungerbühler erhält den Prix Caritas 2022. Die Organisation zeichnet die 33-Jährige aus für deren Engagement als Gründerin und Präsidentin des Vereins AsyLex, der sich für die Rechte von Geflüchteten einsetzt.

kath.ch/sda

Der überwiegend durch Spenden finanzierte Verein AsyLex mit rund 150 Freiwilligen bietet Online-Rechtshilfe an. Er verhelfe Schutzsuchenden mit neuen Herangehensweisen zu ihrem Recht, schreibt die Caritas in einer Mitteilung anlässlich der Preisverleihung vom Freitag in Luzern. Die Dienstleistungen des Vereins seien geprägt von grosser Professionalität und Menschlichkeit.

Die Preissumme von 10’000 Franken kommt einem Projekt der Preisträgerin zugute. Die Laudatio hielt der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried. Er würdigte Hungerbühlers Einsatz für die Rechte von geflüchteten Menschen und ihr Insistieren für die Wahrung der Menschenrechte.

Hilfseinsatz auf griechischer Insel

Hungerbühler ist selbständige Anwältin mit Schwerpunkt Finanzmarktrecht und als Richterin am Strafgericht Basel-Landschaft tätig. Ein Hilfseinsatz auf einer griechischen Insel brachte sie auf die Idee, in der Schweiz einen Verein zu gründen, um Geflüchteten mithilfe digitaler Technologien juristische Unterstützung anzubieten.

Der Prix Caritas wurde zum 19. Mal verliehen. Er geht alljährlich an Personen, die sich durch hohe Fachkompetenz und Menschlichkeit sowie durch nachhaltiges und innovatives Engagement auszeichnen. (sda)

www.caritas.ch